In einer bewegenden Aktion setzte sich das Team von „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ des Hannah-Arendt-Gymnasiums in Markranstädt für die Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus ein. Durch das innovative Projekt brachten die engagierten Schülerinnen und Schüler ihre Achtung vor der Geschichte zum Ausdruck.

Die Stolpersteine

Stolpersteine sind kleine Gedenktafeln, die an das Schicksal von Menschen erinnern, die während der NS-Zeit verfolgt, deportiert oder ermordet wurden. Traditionell werden sie geputzt und gepflegt, um die Würde der Opfer zu wahren.

Ein Zeichen gegen das Vergessen

Diese Aktion des Respekts und der Anerkennung unterstreicht die Relevanz von Bildungseinrichtungen im Kampf gegen Rassismus und Diskriminierung. Die Jugendlichen setzen nicht nur ein Zeichen gegen das Vergessen, sondern zeigen auch, dass es entscheidend ist, die Geschichte zu kennen und aus ihr zu lernen.

Die Teilnahme an solchen Projekten stärkt nicht nur das historische Bewusstsein der Schülerinnen und Schüler, sondern fördert auch Empathie und Toleranz. Im Rahmen dieser Aktion entstand folgende Rede durch die engagierten Schülerinnen und Schüler.

Die Rede

Sehr geehrte Damen und Herren,

wir, das SoR-Team vom Hannah – Arendt – Gymnasium Markranstädt, wollen heute der Opfer gedenken, welche in der düsteren Phase Deutschlands aufgrund ihrer Religion, ihrer Herkunft oder ihrer sexuellen Orientierung verfolgt oder getötet wurden.

SoR bedeutet „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ und läuft seit 2017 als Projekt an unserer Schule. Mitschüler aller Jahrgangsstufen und Pädagogen bzw. Pädagoginnen nehmen an dem Projekt teil. An unserer Schule steht dieses Projekt für die Arbeit gegen Diskriminierung, Mobbing und Gewalt sowie das Lernen gemeinsam dagegen anzutreten.

Wir hoffen heute in einer Atmosphäre zusammenkommen, die die engagierte Erinnerungsarbeit hier in Form von gesetzten Stolpersteinen, wie zum Beispiel zur Erinnerung an Bruno Mielziner wachhält. Er wohnte nach dem 1. Weltkrieg in Markranstädt und wurde 1942 mit weiteren Familien Mitgliedern deportiert und ermordet.

Warum treffen wir uns gerade heute am 09. November zum Stolperstein – Putzen? Dieser Tag, auch deutscher Schicksalstag genannt, ist ein Tag mit positiven und negativen Einträgen in die deutschen Geschichtsbücher. Viele werden hier an den Fall der Berliner Mauer denken. Leider steht dieser Tag aber auch für die furchtbaren Seiten der deutschen Geschichte. So zum Beispiel der 9.11.1923 – Hitlerputsch – oder der 09.11.1938 – Reichspogromnacht, welche den Anfang des offenen Terrors gegenüber Juden in Deutschland darstellte.

Leider ist unsere Gesellschaft immer noch durch rechtsextreme, rassistische oder antisemitische Tendenzen geprägt und diese Erinnerungsarbeit ist nach wie vor sehr wichtig. Ein Großteil unserer Mitmenschen lehnt aber zum Glück jede Form von Antisemitismus, etc. ab. Nicht erst seit einem Monat ist das wichtiger als bisher. Überall auf der Welt gibt es Hinweise, dass unsere Arbeit sowie auch anderer Vereine und Hilfsorganisationen immer wieder notwendig und wichtig ist.

Die Überlebenden dieser Verfolgung während des Nazi-Regimes haben sich geschworen „NIE WIEDER“. Um das Bekenntnis „NIE WIEDER“ weiterhin Gültigkeit zu geben, ist es notwendig an die Geschichte zu erinnern, der Opfer zu gedenken und aktiv gegen die Diskriminierung von Menschen vorzugehen und aus unserer Erinnerungsarbeit eine Gegenwartsarbeits- oder viel besser noch eine Zukunftsarbeit zu machen.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

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